Bildungsminister Christoph Wiederkehr ehrte die Finalisten persönlich und überreichte die Auszeichnung für ihre gemeinsame "UP! Lernhilfe-Initiative".
"Die Finalisten des ISB Stiftungspreises stehen für herausragende Beispiele, wie Bildung zukunftsorientiert und wirksam gestaltet werden kann", würdigte Dominik Eisenmann, Leiter der Innovationsstiftung für Bildung, die Preisträger.
Drei Schulen, ein Ziel: Chancengleichheit
"Das Erfolgsgeheimnis liegt in der schultypenübergreifenden Zusammenarbeit", betont Martin Sturm, Direktor der VS Concordia. Gemeinsam mit Gisela Daucher, der ehemaligen Direktorin des BG/BRG Bad Ischl, und Rainer Posch (HLW-ECOS) nahm er den Preis aus den Händen des Bildungsministers entgegen. Clemens Jäger, der die Initiative in einem Forschungsprojekt an der JKU Linz entwickelt hat und heute den koordinierenden Verein UP! leitet, vervollständigte das Quartett auf der Bühne.
Das innovative Konzept: Schüler:innen der beiden höheren Schulen werden zu qualifizierten Tutor:innen ausgebildet und begleiten Kinder, die Unterstützung benötigen, mit kostenloser Lernhilfe in enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften – individuell und wissenschaftlich fundiert durch die Johannes Kepler Universität Linz.
Von einer Schule zu einem regionalen Bildungsnetzwerk
Was 2020 an der VS Concordia begann, hat sich zu einem beeindruckenden regionalen Bildungsnetzwerk entwickelt. 35 Tutor:innen aus dem BG/BRG und der HLW-ECOS betreuen heute Kinder an sieben Schulen in Bad Ischl – neben der VS Concordia profitieren sechs weitere Schulen von der kostenlosen Lernhilfe.
"Die Tutor:innenausbildung ist mittlerweile fix im Lehrplan verankert", erklärt Rainer Posch. An der HLW-ECOS ist sie als schulautonomes Pflichtfach im Fach "Sozial- und Projektmanagement" integriert, am Gymnasium als Wahlpflichtgegenstand etabliert.
Dreifacher Erfolg: Kinder, Tutor:innen, Schulen
Die Wirkung ist in allen Evaluierungen eindeutig:
- Betreute Kinder holen nicht nur Lernrückstände auf, sondern gewinnen massiv an Selbstvertrauen und Lernfreude
- Tutor:innen erwerben wertvolle pädagogische und soziale Kompetenzen für ihr Leben
- Schulen stärken ihre Zusammenarbeit und gesellschaftliche Verankerung
"Ja, auf jeden Fall!!! Wenn möglich, hätten wir auch mehr Stunden in der Schule genommen, sowas hätten wir nie erwartet, dass sie sich so auf die Lernstunde freut", schreibt eine Mutter begeistert im Evaluierungsbogen.
Ein Schulleiter berichtet: "Ich glaube, da wo man wirklich sieht, dass sich etwas entwickelt hat, das ist am besten merkbar in der Selbstwahrnehmung der Schüler als Lernende."
Auszeichnung als Bestätigung und Auftrag
Der ISB Stiftungspreis wird von der Innovationsstiftung für Bildung vergeben und zeichnet die innovativsten Bildungseinrichtungen Österreichs aus. Die Jury würdigte das Projekt besonders: "Besonders beeindruckt hat die Jury das innovative Kooperationsprojekt, das einen deutlichen Mehrwert für Volksschulkinder und Tutorinnen schafft und nachhaltig in der Region verankert ist."*
"Diese Auszeichnung ist für uns Bestätigung und Auftrag zugleich", so die drei Schulleitungen einhellig. "Wir wollen zeigen, dass Bildungsgerechtigkeit möglich ist – durch Kooperation über Schulgrenzen hinweg. Bad Ischl zeigt, wie es geht."