„CSI – Trace your Food“ – Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Bad Ischl auf den Spuren regionaler Lebensmittel
Classroom-Science-Interaction mit dem Department Tulln der Universität für Bodenkultur Wien
CSI – „Crime Scene Investigation“ ist der englische Begriff für Spurensicherung - und mit wissenschaftlicher Spurensicherung beschäftigen sich seit zwei Jahren Schüler/innen der HLW Bad Ischl. „CSI“ steht in diesem Fall allerdings für Classroom-Science-Interaction. Dabei suchen die jungen "Wissenschaftler/innen" nach Spuren in ausgewählten Lebensmitteln, um auf deren Herkunft rückzuschließen. Somit sind Erkenntnisse über die Regionalität und indirekt auch die Qualität von Nahrungsmitteln Thema dieses ambitionierten Vorhabens.
Die HLW-Schüler/innen sind mit „CSI – Trace your Food“ Teil eines österreichweiten Projekts, das unter der Leitung der Universität für Bodenkultur Wien bzw. dem Departement für Chemie in Tulln steht. Zehn auf ganz Österreich verteilte Schulen sind dabei Partner der BOKU Wien. In Oberösterreich ist es einzig die HLW Bad Ischl, die zu dieser Kooperation mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der Agrarmarkt Austria GesmbH. (AMA) eingeladen wurde.
(März 2015; Text: rp)
Schülerinnen der HLW Bad Ischl analysieren Hallstättersee-Fische
Mit wissenschaftlicher Lebensmittelanalyse beschäftigen sich seit mehr als einem Jahr die Schülerinnen des zweiten Jahrgangs der HLW Bad Ischl. „CSI“ steht in diesem Fall für Classroom-Science-Interaction, in deren Rahmen sich die jungen Forscher/innen auf Spurensuche begeben, um auf die Herkunft von Lebensmitteln rückzuschließen. Modernste wissenschaftliche Analysemethoden mit Hilfe eines Massenspektrometers fördern Erkenntnisse über die Regionalität und somit auch über die Qualität von Nahrungsmitteln zutage.
Die HLW-Schüler/innen sind mit „CSI – Trace Your Food“ Teil eines österreichweiten Projekts, das unter der Leitung der Universität für Bodenkultur Wien bzw. dem Departement für Chemie in Tulln steht. DI Dr. Andreas Zitek, der wissenschaftliche Leiter des Sparkling Science-Projekts, erforscht mit den HLW-Schüler/innen „ chemischen Fingerabdrücke“, die Rückschlüsse auf die Lebensmittelherkunft zulassen. Bei Fischen ist es zum Beispiel möglich, die Gehörsteinchemie zu analysieren und somit zu klären, wo sie geboren, aufgewachsen und letztlich gefangen wurden.
Laborbesuch an der BOKU - Tulln im Rahmen des Projekts „CSI – Trace Your Food“
Nach mehreren Einführungsvorlesungen und einer Exkursion an den Hallstättersee, wo die Schülerinnen den professionellen Fischfang miterlebten, wurde kürzlich ein entscheidender Meilenstein beim „CSI – Trace your food“-Projekt realisiert: Die Schüler/innen besuchten das Labor an der Universität für Bodenkultur in Tulln, um dort zu beobachten, wie die im Juni gezogenen Proben analysiert wurden. Den Fischen aus dem Hallstättersee wurde der Gehörstein entnommen und geschliffen. Mit einem Laser daraufhin Proben nach den Wachstumsperioden herausgeschossen und dann im Massenspektrometer analysiert.
Für naturwissenschaftlich interessierte Leser/innen eine etwas genauere Erklärung:
Das Massenspektrometer ist eine teure, aber sehr genaue Analysenmethode. Das Gerät kostet mehrere hunderttausend Euro. Bei der Analyse werden verschiedene Strontium-Isotope aufgetrennt, diese lassen dann im Vergleich mit der Wasser- oder Bodenprobe auf die Herkunft der Probe, in diesem Fall des Hallstättersee-Fischs, schließen. Somit ist es also nötig, nicht nur tierische Proben zu nehmen, sondern auch das Wasser des Hallstättersees und – im Falle der Analyse von Gemüse – Bodenproben.
(Jänner 2016, Text: rp)