Frau.Macht.Schjule- ein ambitioniertes Projekt an der HLW Bad Ischl

Text: R. Posch

An der HLW Bad Ischl fand Anfang Februar 2023 ein inhaltlich und organisatorisch außerordentlich ambitioniertes Projekt statt. Federführende Projektleiterin war dabei Mag.a Andrea Promberger, Lehrkraft für Englisch sowie Bewegung und Sport und Genderbeauftragte an der HLW Bad Ischl.

Die Besonderheit dieses Projekts lag qualitativ in seinen außerordentlichen Ansprüchen und quantitativ in seinem Umfang. Was ist damit gemeint? Lesen Sie im Folgenden eine kurze Beschreibung:

ALLE Schüler*innen und Lehrer*innen widmeten sich klassenübergreifend je einem Themenschwerpunkt wie z.B. Frau in Sprache und Literatur, Frau in der Kunst, Frau in der Wirtschaft, Frau und Technik, Frau in der Religion, Frau in der Geschichte, ... Über mehrere Tage hinweg setzten sie sich mit ihren Themenschwerpunkten auseinander; recherchierten, besuchten die Vorträge ausgewiesener Expertinnen und diskutierten, um am Ende dieser Woche eine Ausstellung zu erarbeiten. Jedem Themenfeld wurde eine Ausstellungskoje zur Verfügung gestellt, die ansprechend zu gestalten war. Das finale Produkt, die Ausstellung „Frau.Macht.Schule“ in der Aula der HLW Bad Ischl, wurde schließlich am Freitag, 10.2.2023 mit einem Festakt eröffnet und stand in den darauffolgenden Wochen Schüler*innen der umliegenden Schulen bzw. interessierten Gästen offen.

Von diesem Angebot nahmen etliche Mittel- und höhere Schulen der Umgebung gerne Gebrauch, sodass in Summe allein in der letzten Schulwoche des ersten Semesters ca. 300 Besucher/innen gezählt werden konnten. Sie alle zeigten sich vom Output der themenzentrierten Beschäftigung unserer Schüler/innen begeistert. 

Das Projektziel:

Das Projekt „FRAU.MACHT.SCHULE“ ermöglichte es der Schulgemeinschaft starre Stundenplanmuster aufzuheben und themenzentriert zu arbeiten. Es wurde über den Tellerrand geschaut, kritisch hinterfragt und im Team gearbeitet. Augenöffnende Momente, Bewusstseinsbildung und die Stärkung des Einstehens für Menschenwürde und die Gleichstellung aller Menschen waren impliziert und integrale Bestandteile des Projekts.  

Zur Performanz des Projektes:

Als Output des Projekts wurde eine Ausstellung gestaltet, die sich den unterschiedlichen Facetten des Themas Frau in unserer Gesellschaft widmet. An die 100 geladene Gäste haben diese im Rahmen des Eröffnungsabends besichtigt. Über 300 weitere Besucher  -  Schülerinnen und Schüler von Schulen aus dem Salzkammergut, deren Lehrkräfte und etliche andere interessierte Besucher/innen  -  haben sich aufgrund der interaktiv gestalteten Ausstellung tiefgehend mit dem Thema Frau beschäftigt.

In der Erarbeitung durch die Projektteilnehmer/innen ergaben sich darüber hinaus weitere wesentliche Lernprozesse zu folgenden Aspekten:

  • gruppendynamische Prozesse im Hintergrund,
  • viele Inputs auf der Grundlage von vielen hochinteressanten Vorträgen,
  • WELCHEM THEMA teile ich mich zu und MIT WEM arbeite ich zusammen,
  • Hirnschmalz zum WAS machen wir zu UNSEREM THEMA und WIE gestalten wir unsere Ausstellungskoje,
  • kreative Techniken,
  • sportliche Ambitionen,
  • technisches Verständnis.

 

Im Kern ging es bei diesem Projekt um positiv besetztes und manchmal fast unmerkliches LERNEN. Nicht nur Schülerinnen und Schüler, wir alle haben als Grundbedürfnisse das Streben, uns als kompetent zu erleben, die Erfahrung von Autonomie und das Gefühl der sozialen Eingebundenheit.    

Diese drei Grundbedürfnisse  -  Kompetenzerleben, Autonomieerfahrung und soziale Eingebundenheit – sind es, die erfolgreiches Lernen zur Voraussetzung hat. Diese drei positiven Erfahrungen sollten mit Hilfe der themenzentrierten Projektarbeit, die ein hohes Ausmaß an innerer Struktur und viel Freiheit im Handeln charakterisiert, gestärkt werden. Und das anhand eines zentralen Themas unserer Gesellschaft. 

Mein Dank als Schulleiter für das Erreichen dieser hochgesteckten Ziele gilt ganz besonders Projektleiterin Prof. Mag. Andrea Promberger, den Diskutantinnen auf dem Podium, allen Referentinnen und Referenten, die hochinteressante Inputs geliefert haben, und selbstverständlich neben den Lehrkräften auch allen Schülerinnen und Schülern, die sich so eifrig eingesetzt haben. Nicht zuletzt gilt mein Dank auch unseren Unterstützern, Firmen wie der Sparkasse Salzkammergut oder „Giovanni“, der Wirtschaftskammer Bad Ischl mit ihrem Obmann Robert Oberfrank und dem Geschäftsleiter in Bad Ischl, Andreas Promberger, und nicht zuletzt Frau Bürgermeisterin Ines Schiller, die aus terminlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, die Schule aber auch in finanzieller Hinsicht ganz großartig unterstützt.