Entweder zu sechst im Liegewagen oder zu viert im Schlafwagen, am Morgen freut sich jeder, wenn er vom Schaffner sein Wahlfrühstück serviert bekommt und beim Verzehr die belgische Landschaft durch das Fenster betrachten kann.
Nach der Ankunft sind wir zu Fuß in die Jugendherberge gegangen, um das Gepäck abzustellen, ein schnelles Mittagessen in einem Restaurant unserer Wahl auszusuchen und dann mit der U-Bahn das erste EU-Organ zu besuchen. Den ersten Nachmittag widmeten wir der ständigen Vertretung in der Avenue de Cortenbergh 30. Nach einer Einführung von einer jungen dynamischen Wienerin und einer kurzen Befragung durch die versierte Antonia Kühnel, fühlten wir uns sofort in guten Händen, kam der Leiter des Büros, Herr Gerald Lonauer etwas verspätet. Er bestach nicht nur durch seinen oberösterreichischen Dialekt, sondern auch seine Art erinnerte uns alle an zu Hause, was davon zeugt, dass auch ein Stück Oberösterreich bei der Entscheidungsfindung der EU dabei ist. Zur Festigung des vorherigen Vortrages über die Organe und die Entscheidungsfindung und weitere wissenswerte Sachen besuchten wir die Ausstellung "Europe Experience", die sich nur um die Ecke befand.
In diesem Tempo ging es dann weiter mit dem Besuch des Europäischen Parlaments, wo uns ebenfalls die Heimat in der Person von Hannes Heide begegnete. Sein Mitarbeiter und er hielten einen Vortrag über die Organe der EU und das Parlament. Im Anschluss führte uns Herr Heide in den Sitzungssaal mit genauen Erklärungen im charmanten Dreiviertel-Dialekt. Er verwies auf die atemberaubende Anzahl der gesprochenen Sprachen und die Übersetzungstechniken.
Am Nachmittag ging es weiter zum Rat der EU. Dort durften wir in einem Saal sitzen, der für Ausschusssitzungen zur Verfügung steht. Markus Maruszczak, zuständig für "Budget und Cohesion" im Generalsekretariat des Rates, gab uns profunde Auskunft über die Zuständigkeit des Rates der EU. Außerdem erfuhren wir, dass jederzeit Praktikanten und Praktikantinnen aufgenommen werden und als Österreicher beziehungsweise Österreicherin hätte man vielversprechende Chancen, weil diese unterrepräsentiert sind. Ausgerüstet mit Headsets besuchten wir das "Parlamentarium", wo jeder nach Interesse Interessantes rund um das EU-Parlament erfahren konnte.
Der letzte Tag brachte uns in die EU-Kommission, und wir wiederholten teilweise Wissen von den vorherigen Tagen, erfuhren aber auch neue Sachen und konnten uns in einem Quiz beweisen. Die Rückreise erfolgte wieder wie die Hinreise im Nightjet der ÖBB.
Eine gelungene und anspruchsvolle Veranstaltung, die informierte EU-Bürger und Wähler aus uns macht.