HLW-Schüler/innen auf der Suche nach Informationen zu CETA und TTIP

Hochrangige Parteienvertreter standen Rede und Antwort zu brennenden Fragen im Bereich der medial sehr präsenten Freihandelsabkommen CETA und TTIP. Schülerinnen und Schüler des vierten Jahrgangs b der Fachrichtung Sozialmanagement hatten fachkundige Experten zu diesem Thema gesucht und gefunden.

Kurz vor Semesterschluss, am 14. Februar 2017, fand in der HLW Bad Ischl eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die stillen Abkommen TTIP und CETA statt“. Hierzu hatte eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler der 4 HLSb hochrangigen Besuch eingeladen. Gekommen waren zu dieser Podiumsdiskussion die Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz (Die Grünen), der Zweite Präsident des OÖ Landtags DI Dr. Adalbert Cramer (FPÖ) sowie die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Angelika Winzig (ÖVP) und Ing. Markus Vogl (SPÖ). Als Moderator und Diskussionsleiter fungierte Mag. Ralf Wimmer.

Der Beginn stand im Zeichen der Eingangsstatements der jeweiligen Redner zur persönlichen und parteikonformen Haltung gegenüber den Freihandelsabkommen. TTIP, so der allgemeine Tenor, sei nicht zuletzt aufgrund der Amtsübernahme von Donald Trump gestorben. CETA allerdings, so zumindest die Meinung der ÖVP-Vertreterin Dr. Angelika Winzig, könne auch als Chance für die Wirtschaft gesehen werden und sollte nicht gemeinsam mit TTIP abgeschrieben werden. Letztendlich solle es eine Entscheidung der Konsumenten bleiben, so die oberösterreichische Nationalratsabgeordnete, welche Güter und Lebensmittel sie kaufen und aus welchen Herkunftsländern sie hier vertrauen.

Auf der anderen Seite am Podium und auch in der Argumentation hielt die Grünabgeordnete Ulrike Schwarz entgegen, dass vor allem bei TTIP, aber auch beim CETA-Abkommen mit Kanada die Gefahr bestehe, dass Produkt-, Umwelt- und Arbeitsstandards vermindert würden.  Nicht zuletzt sei es sehr wahrscheinlich, dass US-amerikanische Firmen über kanadische Niederlassungen tätig werden und somit die heimischen Öko-Standards umgehen.

Im Anschluss an die Statements und Ausführungen der Politiker hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen. Besonders hier wurde spürbar, dass  gegenüber den angesprochenen Freihandelsabkommen, aber auch insgesamt gegenüber den Auswirkungen der fortschreitenden Globalisierung und der Intransparenz wirtschaftspolitischer Aktivitäten ein hohes Maß an Misstrauen besteht.

Veranstaltungen wie diese Podiumsdiskussion helfen allerdings, hoch komplexe und brisante politische Fragen besser zu verstehen, und tragen somit im besten Sinne zur politischen Bildung bei. Den vier Abgeordneten sei also herzlich gedankt für die Zeit, die sie für die Schülerinnen und Schüler aufgewendet haben.